Die Moritat von Mackie Messer, der Kanonensong, das Lied von der Seeräuberjenny, der Morgenchoral des Peachum - schon die Musik ist eine Wechseldusche der Gefühle mit ironischen Seitenhieben auf Oper und Operette, zwischen sozialem Elend und glitzerndem Ganovenmilieu. Die Theater-AG der Frankenberger Edertalschule hat sie jetzt auf dem Spielplan: An vier Abenden im Mai wird das Ensemble Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ im Dampfmaschinen-Museum aufführen und dabei auch die Musik von Kurt Weill live und in modernem Gewand präsentieren.
von Canetti bis Goethe - die Theater-AG hat sich im Laufe der Jahre schon viele bekannte Autoren vorgenommen, aber ein Stück von Bertolt Brecht bisher noch nie gespielt. Die jungen Schauspieler des Gymnasiums mit Paul Möllers interessierten sich für die Dreigroschenoper, 1928 im Theater am Schiffbauer Damm in Berlin uraufgeführt, vor allem deshalb, „weil es starke Typen zeigt, die von unseren Darstellern mit Freude an der Übertreibung und Zuspitzung gespielt werden“. Schon bei den Proben habe sich gezeigt, dass diese Figuren mit Witz, Ironie und Absurdität ausgestattet seien, deren Elemente es herauszustellen gelte.
Die besondere Atmosphäre der Oper, die die Geschichte des Verbrechers Mackie Messer, des Bettlerkönigs Peachum und seiner Tochter Polly im England des 18. Jahrhunderts erzählt, wollen die jungen Theaterleute der Edertalschule vor allem auch mit Livemusik und -gesang einfangen. Die bekannte Frankenberger Band „Projekt Conrad“ hat die Songs von Kurt Weill mit modernen Musikinstrumenten und neuen Klängen aktualisiert.
Bilder vom Stück