Nein, so einfach war das doch nicht, aber nach längeren Diskussionen fiel unsere Entscheidung zugunsten von Schillers „Kabale und Liebe“. Dabei war von vornherein klar, dass wir auch dieses Stück nicht unverändert auf die Bühne bringen wollten. Was uns interessierte und weshalb letztlich Schillers Stück den Zuschlag bekam, das war die Idee, das 220 Jahre alte Stück mit der „Moderne“ zu konfrontieren.
Ausgangspunkt unserer Überlegungen war, eine absolute Nebenfigur aus dem Stück herauspurzeln zu lassen. Aber wohin sollte die Figur fallen? Es war uns schnell klar, dass sie – die aus der Kunstwelt der Bühne kommt – in die Kunstwelt der Gegenwart geraten sollte. So war der Spielort der Jetzt-Zeit schnell geklärt: ein Filmstudio, in dem ein Video zu einem Pop-Song gedreht wird. Die kleinen Geschichten am Video-Set sollten jedoch nicht eine unmittelbare Übertragung des Konflikts von Schillers „Kabale und Liebe“ beinhalten, wohl aber gewisse Korrespondenzen – so z.B. eine unglückliche Liebe ...
Zum Plot am Video-Set gab es die abgedrehtesten Vorschläge, letztlich einigten wir uns auf folgendes Geschehen: Der Songwriter liebt die Sängerin und hat ihr ein sehr gefühlvolles Liebeslied geschrieben. Die Sängerin – ganz auf ihre Karriere bedacht – hat das Lied benutzt und daraus einen Rock-Song gemacht und zugleich ein Verhältnis mit dem Regisseur des Video-Clips begonnen.
Bilder vom Stück