Sandra K. Ein Prozess

2019

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„Es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage.“ (Franz Beckenbauer) „Zwei Wahrheiten können sich nie widersprechen.“ (Galileo Galilei)

„Was du als richtig empfunden, das sage und zeige. Oder schweige!“ (Joachim Ringelnatz)

Wahrheit oder Lüge? Oder liegt diese Erkenntnis doch nur im Auge des Betrachters? Und wie gehen wir als Betrachter damit um in Zeiten der Informationsflut in den Nachrichten und den sozialen Netzwerken? Wer produziert mit welcher Absicht „Fake News“? Wem kann ich überhaupt noch glauben? Oder bestimmt letzten Endes doch der Zufall das, was ich wahrnehme und wie ich es beurteile?

Basierend auf diesen Fragen hat die Theater-AG der Edertalschule ihr neues Stück erarbeitet. Sandra K., eine selbstbewusste und selbstbestimmte Frau unbestimmten Alters, die als Klimaschützerin und -aktivistin über gewisse seherische Gaben verfügt, steht dabei im Zentrum der Handlung.

Die Inszenierung der Theater-AG der Edertalschule zeigt eine Gerichtsverhandlung, die gegen Sandra K. geführt wird. Man hat sie nach ihren Aktivitäten im Hambacher Forst anonym denunziert, verhaftet und angeklagt. Die von der Staatsanwaltschaft vorgetragene Anklageschrift bleibt nicht nur für die Geschworenen nebulös und unverständlich.

Sandra K. steht stellvertretend für Menschen weltweit, die unbequem sind, die das aussprechen, was man nicht hören möchte, und denen man nicht glaubt, weil man ihnen nicht glauben will. Anklänge an den antiken Kassandra-Mythos sowie an Kafkas Der Prozeß sind bewusst gewählt.

Mit der öffentlichen Zurschaustellung einer Angeklagten im Gerichtssaal verdichtet die Theater-AG das Bild, das wir als Publikum vorgesetzt bekommen. Im Kern stellt sich die Frage: Welche Zukunft sieht Sandra K.? Und was sind wir bereit, ihr zu glauben?

Wie geht’s aus? Nun, am Ende muss ein Urteil gefällt werden, bei dem es nicht nur um Sandras Zukunft geht – auch für einen Eisbären geht’s in diesem Spiel um alles